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Deo ohne Aluminium – Folgen und Risiken eines Leichtmetalls

Aluminium – Warum nicht jedes Deo hilfreich ist

Aluminium ist ein Leichtmetall, da es im Vergleich zu Eisen oder Kupfer eine wesentlich geringere Dichte besitzt. Es oxidiert sehr schnell und somit ist genau genommen kein reines Aluminium in Deodorants enthalten, sondern Aluminiumoxid bzw. die Verbindung mit Chlor -Aluminiumchlorid. Dieses verschließt die Schweißdrüsen der Haut, reduziert so das Austreten von Flüssigkeit aus den Drüsenführungsgängen und unterdrückt das Schwitzen. Die Mineralsalze wirken zudem antiseptisch, d.h. sie töten Bakterien ab und verhindern, dass Schweiß mikrobakteriell in die unangenehmen Geruchsstoffe umgewandelt wird. Das Salz steht jedoch im Verdacht Krankheiten auszulösen.

Deo ohne Aluminium

Deo ohne Aluminium – Ein zweifelhaftes Leichtmetall steht in Verdacht die Gesundheit zu gefährden

Mögliche Probleme – Hautreizungen durch das Metallsalz

Aluminium verschließt nicht nur Poren, es wirkt allgemein feuchtigkeitsabsorbierend und trocknet die Haut aus. Dies ist insbesondere bei Deo mit Aluminium der Fall, die höhere Konzentrationen des Metallsalzes enthalten und als Antitranspirant gekennzeichnet sind. Die Haut wird aufgrund des fehlenden Feuchtigkeitsfilms anfälliger für Reizungen, sodass gerade Personen mit empfindlicher Haut nach dem Auftragen des Deos ein Brennen oder Jucken spüren.

Brustkrebsrisiko durch Aluminium im Deo?

Die Beobachtung, dass Frauen meist im oberen Außenbereich Brustkrebs entwickeln – dort wo Deodorants aufgetragen werden – ließ Aluminiumdeos in Verruf geraten. Schon länger war bekannt, dass das Leichtmetall zelltoxisch wirkt und DNA-Schäden verursachen kann. 2005 untersuchte ein Forscherteam aus Großbritannien den Zusammenhang. Sie vermuteten, dass es an Rezeptoren im Zellgewebe andockt, die das weibliche Geschlechtshormon Östrogen produzieren und somit dessen Aktivität und das damit verbundene Krebsrisiko beeinflussen. Sie fanden tatsächlich heraus, dass sich die in Deodorants verwendeten Aluminiumsalze an die Östrogen produzierenden Zellen von Brusttumoren koppeln.

Weitere Forscher griffen diese Ergebnisse 2007 auf und konnten bestätigen, dass dort, wo aluminiumhaltige Antitranspirante aufgetragen werden – im äußeren Quadranten der Brust – die Aluminiumkonzentration im Gewebe signifikant höher war. Eisenbindende Proteine waren einer spanischen Studie aus dem Jahr 2011 zufolge häufiger bei Brustkrebspatientinnen zu finden und genau diese Proteine werden vermehrt bei einer erhöhten Aluminiumkonzentration im Gewebe gebildet.

Aluminium und Alzheimer

Aluminium wird nicht nur mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht, sondern auch mit der Bildung von verschachtelten Proteinen, sogenannten Plaques, die als Auslöser von Alzheimer gelten. Belege hierfür lieferte u.a. die PAQUID-Kohortenstudie – eine Langzeitstudie an französischen Senioren. Über 65-jährige, die durch das Trinkwasser täglich mehr Aluminium zu sich nahmen, hatten ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Forscher vermuteten diesen Zusammenhang bereits früher, da in Hirngeweben von Demenzpatienten höhere Ablagerungen von Aluminium gemessen werden konnten. Allerdings bliebt zunächst unklar, ob infolge der Demenz nur mehr Aluminium eingelagert wird oder ob das Aluminium Ursache des rapiden kognitiven Abbaus war.

Zwar ist die in der PAQUID-Kohortenstudie untersuchte Aluminium-Aufnahme über das Trinkwasser nicht direkt mit der Absorption über die Haut vergleichbar. Doch wie die Ergebnisse zum Aluminiumgehalt im Brustgewebe zeigen, kann das Leichtmetall auch über die Haut in den Körper gelangen, sich dort anreichern und vielleicht – auch wenn hierfür konkrete Belege noch fehlen – bis zum zentralen Nervensystem vordringen.

Die Alternative – Deo ohne Aluminium

Seit dem die Risiken des Leichtmetalls bekannt werden, setzen viele Frauen zunehmend auf ein Deo ohne Aluminium. Als Austauschstoffe kommen basische Mineralien zum Einsatz, welche das saure Milieu des Schweißes neutralisieren und das Wachstum der Bakterien hemmen. Den Mikroben wird die Lebensgrundlage entzogen und der Schweißgeruch kann nicht entstehen. Pflanzliche Wirkstoff-Kombinationen verhindern die Schweißbildung ebenfalls, etwa Granatapfel, Salbei oder Eukalyptus. Die Inhaltsstoffe im Deo ohne Aluminium wirken adstringierend, d.h. sie verursachen ein Zusammenziehen der Drüsen, sodass aus diesen weniger Feuchtigkeit austreten kann.

Das Deo ohne Aluminium kann klassische Antitranspirante ersetzen

Die wirksamen Inhaltsstoffe des Salbeis sind etwa Asparagin, Fumarsäure und Thujon. Asparagin ist hydrophil, d.h. es bindet Feuchtigkeit, ähnlich wie Salz. Fumarsäure ist ebenfalls kristallin und reguliert den pH-Wert. Thujon besitzt einen mentholartigen Geruch und ist für das Aroma des Salbeis verantwortlich. In geringer Dosis wirkt das Thujon antimikrobiell. Mit diesen und anderen natürlichen Inhaltsstoffen können Naturkosmetika und Salbei-Deo ohne Aluminium das potenziell schädliche Leichtmetall ersetzen.

 

Quellen:

Sehr empfehlenswert ist hier auch der Expertenbeitrag zu Aluminium in Deodorants von Dr. Christoph Specht im ZDF

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