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Aleppo Seife – ein zeitloser Alleskönner aus dem Orient

Viele Menschen werden nicht durch Skandale in gewissen Branchen zum Umdenken bewegt, sondern durch Allergien, eine umweltfreundliche Grundhaltung oder Hauterkrankungen. Das gilt auch für kosmetische Produkte. Viele Menschen möchten keine konventionellen Seifen benutzen, weil diese parfümiert sind oder die Haut austrocknen. Als Alternative bietet sich die Naturkosmetik-Branche mit ihren Seifenprodukten. Diese werden zum Teil nach alten Rezepturen aus Kräutern, ätherischen Essenzen und reinen Ölen angefertigt. Zum Teil werden sie gänzlich ohne Reiz- und Duftstoffe belassen. Hohe Standards bei der Fertigung sorgen dafür, dass Naturseifen sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Aleppo Seife – die natürlichste Seife der Welt

Aleppo Seife ist keine Massenware. Man erkennt bereits an ihrer Form, dass sie auch heute noch per Hand geschnitten und mit einem Hersteller-Stempel versehen wird. Bereits vor Tausenden von Jahren hat man Olivenseife so hergestellt. Grundlage zur Herstellung ist reines Olivenöl aus regionaler Produktion. Schon um 2.400 vor Christus fand man auf Schrifttafeln die Erwähnung von Oliven-Plantagen in Syrien bestätigt. Assyrische Schrifttafeln erwähnen die Seifenherstellung erstmals im Jahre 1.000 vor Christus. Bereits damals diente die Aleppo Seife kosmetischen und medizinischen Verwendungen. Zweihundert Jahre später nutzte man Seifen aus Naturölen in den Ländern des östlichen Mittelmeeres. Die Seifen aus Aleppo galten zu dieser Zeit bereits als qualitativ besonders hochwertig. Sie erzielten auf Märkten gute Preise. Man stellte Aleppo Seife damals noch in kleinen Manufakturen von Hand her. Mittlerweile finden sich in Aleppo nur noch wenige Fabriken, die die Seifenherstellung übernehmen. An den Rezepturen hat sich über die Jahrhunderte nicht viel geändert. Im Zuge der Naturkosmetik-Welle kamen auch diese Seifen zu uns. Sie überzeugen als besonders vorteilhaft für Umwelt und Gesundheit.

 

Aleppo Seife aus Syrien

Aleppo Seife aus Syrien

Der Herstellungsprozess

Die Aleppo Seife, eine grünliche Olivenseife, wird bei besonders hohem Lorbeeröl-Anteil gelegentlich auch Lorbeerseife genannt. Ihr Herstellungsverfahren ist interessant, weil es von natürlichen Rhythmen abhängt. Produzieren kann man diese Naturseife nämlich nur in den kühlen Monaten des Jahres. Die Produktion läuft nach alter Tradition zwischen Dezember und März. Man vermischt in großen Kesseln das Olivenöl mit Sodaasche und erhitzt es dann bis auf 200 Grad. Dadurch zerfällt das Olivenöl in die Bestandteile Glyzerin und Natrium-Salz. Der Zusatz von Lorbeeröl aus gepressten Lorbeerfrüchten kurz vor Ende des Siedeprozesses sorgt bei entsprechender Menge für die Bezeichnung der Aleppo Seife als „Lorbeerseife“. Die typische bräunlich-grüne Färbung der Olivenseife wird zu einem großen Teil dadurch hervorgerufen. Die Sodalösung wird nun aus dem Kessel abgelassen. Man muss die Seifengrundlage mit frischem Wasser von der Lauge befreien. Danach lässt man die Seifenmasse einen Tag lang abkühlen. Nach der Ruhepause kann man die hellgrüne Masse auf Blechen verstreichen und mehrere Monate aushärten lassen. Anschließend wird sie in einer speziellen Handschneide-Maschine in Würfel geschnitten. Der Herstellerstempel wird eingepresst. Aus ihm kann man die Qualitätsstufe der Aleppo Seife ersehen. Die fertige Olivenseife kann anschließend nicht sofort in den Verkauf gebracht werden. Vielmehr muss sie erst bis zu neun Monate gelagert werden. Das stellt eine Art Reifungsprozess dar, der sich in der Farbgebung der Seife spiegelt. Außerdem verliert der Seifenblock in dieser Trocknungs-Periode bis zu einem Drittel an Gewicht. Man lagert die Seifenblöcke für diesen oxidativen Prozess in gut durchlüfteten Kellergewölben.

Was macht Aleppo Seifen so wertvoll?

Oliven- bzw. Lorbeerseifen sind rein pflanzliche Produkte ohne jegliche chemische Zusätze. Mit einem pH-Wert von 8-9 regen diese Seifen den Körper zu Entgiftungstätigkeiten an. Der natürliche Säureschutzmantel der Haut wird erhalten. Nichts stört die Haut dabei, ihre Selbstregulations-Mechanismen auszuüben. Man kann die Aleppo Seife als natürliches Reinigungsmittel ebenso verstehen wie als kosmetisches Pflegemittel. Man darf Olivenseifen wegen ihrer pflegenden Komponenten auch als Rasierseifen oder Haarwaschmittel nutzen. Besonders bei Kopfschuppen sind die pflegenden Öle der Olivenseife ein gutes Gegenmittel. Anti-Schuppen-Shampoos trocknen die strapazierte und schuppende Kopfhaut meist noch zusätzlich aus, statt sie mit Feuchtigkeit und nährenden Ölen zu versorgen. Aleppo Seife ist ideal bei Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis, bei Hautallergien, nicht nässenden Ekzemen, bei Psoriasis oder neuro-dermatologischen Erkrankungen. Man spart sich das Eincremen nach der Dusche, weil die Haut bereits durch die Aleppo Seife genug Hautpflege erhalten hat. Typisch für Olivenseife ist, dass sie eher wenig schäumt. Sie enthält keine künstlichen Aufschäumer. Dadurch ist sie ergiebiger als andere Seifenstücke. Wichtig ist aber, dass man die Olivenseife nach dem Duschen durchtrocknen lässt und trocken lagert. Bleibt sie feucht und durchnässt, wird sie weich und löst sich in ihre Bestandteile auf. Aleppo Seifen kann man jahrelang aufwahren, wenn diese trocken genug gelagert werden. Umweltschützer bestätigen, dass Aleppo Seifen umweltfreundlich und zu 100% abbaubar sind. Die enthaltenen Fettsäuren ähneln denen der menschlichen Haut so, dass man die basischen Aleppo Seifen auch für Kleinkinder verwenden kann. Das ist auch der Grund, warum der Hautschutzmantel durch Olivenseife aus Aleppo nicht geschädigt wird. Das Lorbeeröl wird ebenfalls aus gutem Grund in die Olivenseife gegeben. Es stimuliert die Hautzellen und hat zugleich einen antiseptischen Effekt. Auch der typische Duft der Olivenseife rührt von dem eingearbeiteten Lorbeeröl. Diese Seifenkomponente ist für den dermatologischen Nutzen der Aleppo Seife verantwortlich. Sie wirkt juckreizstillend.

 

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