Natürliches und silikonfreies Shampoo
Mit silikonfreien Shampoos zu glänzenden und gesunden Haaren
Betritt man als Kunde eine der üblichen Drogerieketten mit dem Vorsatz, sich ein Shampoo zu erstehen, so steht man vor langen Regalbrettern voller bunter Flaschen und Tuben. Das große Angebot spiegelt wieder, dass die Haare ein zentrales Thema der Schönheitspflege sind. Jährlich werden von den Verbrauchern Milliarden für gesundes und schönes Haar ausgegeben. Kaum jemand ist von Natur aus mit seinen Haaren zufrieden und so gibt es für jedes Problem, die vermeidlich passende Lösung im Sortiment. Die Branche ist gerüstet gegen Schuppen, fettige Haare, trockene Haare oder Kopfhaut, fehlende Spannkraft und mangelnden Glanz. Die großen Konzerne werben mit Vitaminen, natürlichen Ölen und Fruchtextrakten. Große Hoffnungen setzt man als kaufwilliger Konsument in die angepriesenen Spülungen und Kuren, versprechen die doch gar das kaputte, spröde, allzu trockene Haar wieder gesund zu pflegen. Doch wie kann das funktionieren? Was ist das chemische Geheimnis hinter diesen Versprechungen und welche Auswirkungen hat es auf die damit behandelte Haarpracht im Speziellen und den menschlichen Organismus im Allgemeinen?
Die chemische Waffe für glänzende Haare – Silikon
Sauberes, glänzendes und gepflegtes Haar ist in unserer Kultur ein Aushängeschild für Schönheit und Gesundheit. Deswegen kämmen und waschen wir unsere Haare oft und gründlich. Aufgrund der häufig recht ruppigen Umgangsweise mit harten Bürsten aus Draht oder grobem Kunststoff und den aggressiven Inhaltsstoffen in den herkömmlichen Shampoos werden die Haare von der Spitze her immer dünner und substanzloser, verlieren an Oberflächenglanz und sehen letztlich oftmals struppig aus. Die konventionelle Lösung für bessere Kämmbarkeit und neuen Glanz im rauen Haar: Spülung und Conditioner. Besser und zeitsparender noch die zwei in eins Produkte: Shampoo-und-Spülung-in-einem. Die chemische Wunderwaffe in diesen Produkten: Silikone (chem. Polysiloxane, engl. silicone). Man erkennt sie in der Inhaltsstoffauflistung meistens an der Endung „-cone“ oder „-siloxane“. Die waschaktiven Tenside in diesen Produkten, genauso aggressiv wie zuvor, werden nun also ergänzt durch Silikone, die sich um die geöffnete Schuppenschicht der malträtierten Haare legt und sie damit scheinbar glättet. Das Haar fühlt sich weich an, der Kamm gleitet wieder mühelos hindurch und der neue Glanz suggeriert eine gesunde Haarstruktur. Doch die Silikone in unseren Shampoos, Spülungen und Conditionern verhalten sich genauso, wie die Fugenmasse für das Badezimmer. Von Wäsche zu Wäsche lagern sich mehr Silikone an den Haaren an, die immer stärker durch den Kunststoff abgedichtet werden. Man spricht von einem so genannten Build-up Prozess. Das Haar darunter wird schwer und trocknet durch den Silikonmantel aus. Es sieht schließlich wieder schlaff und kraftlos aus. Hängt strähnig am Kopf herunter.
Doch nicht nur die Haare sind von dieser Verkleisterung betroffen. Auch die Kopfhaut wird dadurch tangiert.
Die Folgen für die Kopfhaut und den menschlichen Organismus
Die Kopfhaut ist Teil unseres größten Organs, der Haut. Die Haut grenzt uns zur Außenwelt ab, sie hat eine Schutzfunktion und dient als Regulationsorgan. Ihre Regulations- und Entgiftungsfunktion nimmt sie auch auf dem Kopf wahr. Die Kopfhaut enthält die meisten Talgdrüsen, sowie eine Vielzahl von Schweißdrüsen. Sie spielt damit eine wesentliche Rolle im menschlichen Entgiftungsprozess. Was passiert nun, wenn die Kopfhaut von einer Silikonschicht überzogen ist? Exakt. Die Entgiftungsfunktion kann nicht mehr im gewohnten Maße ausgeübt werden und die Haare werden mit dem Endprodukt Silikon versorgt. Die Folge ist nicht selten, dass die Haare ausfallen. Zudem wird die Kopfhaut durch das Silikon bisweilen gereizt. Es kann zu unangenehmen Brennen, Jucken und Schuppen kommen.
Unangenehmer Nebeneffekt der Haarwäsche mit silikonhaltigen Haarpflegeprodukten ist zudem, dass die ausgewaschenen Silikone ins Grundwasser geraten und da sie kaum abbaubar sind, die Umwelt belasten. Die in Kosmetika verwendeten Silikone lagern sich zum Beispiel im Klärschlamm ab und sind im Dünger zu finden. Über die Nahrungskette geraten sie so in den menschlichen Organismus. Die Folgen dessen sind ungeklärt.
Silikonfalle: Shampoos für trockenes Haar
Man findet sie in vielen Spezialshampoos, doch gerade bei trockenem Haar sind Silikone besonders häufig stille Bestandteile der hoch umworbenen Produkte und leider auch besonders schädlich.
In diesen Fällen werden Kuren, Spülungen oder Conditionern den ratlosen Kundinnen zur Verbesserung der Haarstruktur empfohlen. Sie sollen Feuchtigkeit spenden, das Haar reparieren und ihm zu neuem Glanz verhelfen. Doch durch die in den Shampoos enthaltenen Silikone und anderen chemischen Substanzen werden die Haare noch zusätzlich belastet. Sie legen sich an den Haaren an, umschließen sie fest und trockenen sie in der Folge noch zusätzlich aus. Das Haar wirkt zwar glatter und wieder glänzend, wird aber schlaff und spannungslos und ist unter dieser Schicht noch angegriffener und kaputter als zuvor.
Wirkliche Hilfe bei trockenem Haar, sowie bei allen anderen Haarproblemen bietet eine ausgewogene, möglichst vollwertige, mineralstoff- und vitaminreiche Nahrung – Haare können entgegen der allgemeinen Meinung nur von innen und nicht von außen genährt werden – und sorgsames Waschen mit möglichst natürlichen, unter Umständen sogar noch verdünnten Shampoos und lauwarmen Wasser, sowie ein vorsichtiges Trockenen und regelmäßiges Bürsten.
Haarwäsche mit silikonfreien Shampoos – Mit Naturshampoos zu natürlicher Schönheit und gesundem Glanz
Silikonfreies Shampoo enthält milde, qualitativ hochwertige Waschtenside, wie nichtinoische Cocoglucoside oder amphotere Tenside wie Cocomidopropyl. Diese sind in ihrer Anschaffung sehr viel kostspieliger, weswegen die konventionellen Hersteller weiter auf die günstigen und aggressiven Alternativen zurückgreifen.
Die Haare werden durch die natürlichen Alternativen ebenso gründlich gereinigt, aber nicht angegriffen. Sie behalten ihre Spannkraft und ihren natürlichen Glanz. Die Haarsubstanz wird nicht angegriffen, die Oberfläche der Haare nicht angeraut. Das Kämmen der Haare ist dadurch ohne Probleme möglich. Das Haar wirkt sauber und gesund. Eben natürlich schön.
Der Einsatz von Silikonen widerspricht somit nicht nur der Philosophie der Hersteller von Naturshampoos, sondern ist damit auch schlicht nicht notwendig,
Die Kopfhaut kann atmen, die Umwelt und somit letztlich auch wir Menschen werden von weiteren belastenden Substanzen verschont.
Quellen:
Kehrbusch, Susanne: Alles klar mit Haut und Haar, Lahnstein 2006.
Stiens, Rita: Kursbuch Kosmetik, Schönheits- und Pflegemittel kritisch geprüft, München 1998.http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=105652&bernr=10
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